Donnerstag, 11. März 2010

Rhetorik: zweifelhafte Mehrabian-Studie

Von Stimmtrainern und manchen Rhetoriklehrern wird sie immer wieder gern zitiert: eine Studie des amerikanischen Psychologen Albert Mehrabian aus dem Jahr 1967, aus der angeblich hervorgeht, dass wir bei Auftritten vor Gruppen 55 % unserer Wirkung mit der Körpersprache erzielen, 38 % mit der Stimme und nur 7 % mit dem Inhalt, also den Worten. Hier ein Beispiel für solche Zitate.
Und hier ein aktuelles Beispiel auf business-wissen.de (Mai 2012)

Diese Interpretation hat sehr wenig mit dem zu tun, was Mehrabian damals wirklich gemessen hat.

Mittwoch, 3. März 2010

Gute Werbung, schlechte Werbung: "Menschen, Marken, Maschinen"

Bielefeld Marketing hat sich mit dem Slogan "Made in Bielefeld: Menschen, Marken, Maschinen" erfolgreich darum beworben, dass Bielefeld Ausrichter des NRW-Tages 2014 wird. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Doch ist der Slogan eine gute Idee? Dafür sprechen folgende Gründe:

  • Die Alliteration "Me..., Ma..., Ma..." macht den Slogan einprägsam.
  • Der Rhythmus (Jambus - Daktylus - Jambus) klingt dynamisch und macht den Slogan ebenfalls einprägsam.
  • Der Dreier ist ein bewährtes Konstruktionsmuster für langlebige Slogans: "quadratisch, praktisch, gut"; "Aus Erfahrung gut"; "Bitte ein Bit!"; "3 - 2 - 1- meins"
  • Die Worte "Marken" und "Maschinen" benennen Bielefelder Besonderheiten: die vielen Industriemarken und den Maschinenbau.
Aber inhaltlich, was die Assoziationen der Worte betrifft, spricht vieles dagegen: