Seit Mai 2009 gibt es auf www.sueddeutsche.de Videoclips mit kurzen Sprachkritiken des Altjournalisten und Sprachexperten Wolf Schneider ("Deutsch fürs Leben"). Schneider seziert dort z. B. die unangenehmen Aspekte der Worte "Verbraucher" und "Beziehung" ("Früher hieß das Liebe...") oder des/der Stellvertreter/-in des/der Intendanten/-tin. Schneider ist übrigens einer der wenigen Kritiker der feministischen Grammatik, der zur Kenntnis nimmt und würdigt, dass unsere herkömmliche Sprache und Grammatik tatsächlich dazu neigt, Frauen zu diskriminieren.
Etwas unpassend sind allerdings Schneiders Ausfälle gegen Lehrer. In dem Beitrag "Die Rache der Kevins" fordert er Jungen mit dem Vornamen Kevin sogar auf, es ihren Lehrern "eines Tages heimzuzahlen - irgendwie". Ein übler Missgriff in Zeiten der Amokläufe und Lehrermorde. Hintergrund ist eine Umfrage, bei der befragte Lehrer so ehrlich waren zuzugeben, dass sie mit Vornamen wie Kevin und Chantal sofort etwas Negatives assoziieren. (Ergänzt am 4.3.2010)
Mittwoch, 5. August 2009
Pressekritik: Subtile Meinungsmache
Mit kleinen Adjektiven und unscheinbaren Verben machen Journalisten auf subtile Weise Meinung für oder gegen eine der Seiten, über die sie scheinbar neutral berichten. Zwei Beispiele aus der Neuen Westfälischen (Bielefeld) vom 1.8.2009, Seite Ostwestfalen-Lippe:
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