Die Besucher und Interessenten kommen nicht vorbei, um Ihnen einen guten Tag zu wünschen. Die Besucher sind gerade nicht bei einem Spaziergang durch die Stadt, sondern sie kommen mit einer konkreten Frage bei Ihnen herein.
Wenn Sie jemand auf der Straße nach dem Weg fragt, sagen Sie auch nicht erst: „Guten Tag! Herzlich Willkommen in meiner Heimatstadt! Schön, dass Sie ausgerechnet mich angesprochen haben!“ Sondern Sie erklären ihm sofort den Weg – oder sagen: „Tut mir leid, das weiß ich auch nicht.“ Und wenn Sie in einer fremden Stadt den Bahnhof suchen und einen Wegweiser sehen, dann möchten Sie wahrscheinlich nicht, dass oben auf dem Wegweiser steht: „Herzlich willkommen in Musterstadt!“ Sondern das soll stehen, wo es zum Bahnhof geht.
Heißt das, man ist im Internet unhöflich? Nein, man ist im Internet durchaus höflich – aber erst im persönlichen E-Mail-Verkehr. Und da schreiben Sie bitte: "Guten Tag, Frau Müller." Höflich wird es also erst in dem Moment, wo die Kommunikationspartner das Gefühl haben, es mit einem Menschen zu tun zu haben. Eine Website wird nicht als Mensch verstanden und wahrgenommen, sondern wie ein Schaufenster oder ein Schild. Und so ist es ja auch.
Übrigens: Die Höflichkeit, die auf der Startseite überflüssig ist, fehlt dann später häufig im automatisierten E-Mail-Verkehr. Da mangelt es dann an persönlichen Statusmeldungen und Transaktions-Bestätigungen.
Ach ja - was soll denn auf der Startseite stehen? Ein Satz über eine Sache, mit der Sie sich bei Ihren Kunden nützlich machen können, mit Link auf die passende Folgeseite. Und noch ein solcher Satz über eine andere Sache, mit der Sie sich bei Ihren Kunden nützlich machen können. Und noch ein dritter Satz dieser Art. Oder drei Sätze über Dinge, die Ihre Kunden lieben - und die sie bei Ihnen kaufen können.
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Jens Jürgen Korff