Zehn "neue Bauernregeln" wie "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein", veröffentlicht vom Bundesumweltministerium, verschwanden auf Druck der Agrarlobby nach vier Tagen wieder aus dem Internet. Doch wie der Kuckuck in dem bekannten Volkslied sind sie wieder aufgetaucht und laden dazu ein, sie durch Teilen und Verlinken unsterblich zu machen.
Ein schönes deutsches Volkslied weiß zu erzählen:
Auf
einem Baum ein Kuckuck – saß.
Da
kam ein junger Jägers – mann.
Der
schoss den armen Kuckuck – tot.
Doch
als ein Jahr vergangen – war,
da war der Kuckuck wieder – da.
So
ähnlich erging es den zehn „neuen Bauernregeln“, die Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks Anfang Februar 2017 auf www.neue-bauernregeln.de veröffentlicht hat, als provokativen
Auftakt einer Diskussionskampagne über die Zukunft der Landwirtschaft in Zeiten des Artensterbens. Obwohl
die Regeln niemanden beleidigten, sondern alte und neue Einsichten kluger
Bauern formulierten wie Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die
Vögel stumm – zettelte der Deutsche Bauernverband eine Empörungswelle
an, der sich ohne Zeitverzug Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
anschloss. Hendricks verteidigte ihren munteren Kuckuck noch drei Tage lang,
dann ließ sie ihn fallen und er war - simsalabimbambasaladusaladim - weg. Sogar aus dem Internetarchiv archive.org wurde er getilgt.
Aber dank Stephan Culemann vom BUND Lippe ist er wieder da,
nämlich auf dem Blog "Umwelt OWL" und beim BUND Lippe. Rekonstruiert wohl aus den zahlreichen Presseberichten und Blogeinträgen, die es in der Zwischenzeit gegeben hatte.
Der CSU-Politiker Christian Schmidt ist übrigens der gleiche, der 2011 als Staatssekretär des damaligen Verteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg die ersten Angriffe auf Guttenberg wegen Plagiaten in seiner Dissertation als "kommunistische Kampagne" bezeichnet hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren Kommentar! Ich schalte ihn in Kürze frei, wenn er zum Thema des Artikels passt.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Jürgen Korff