Dienstag, 23. September 2014

Tod dem Kanzleideutsch! Praxisbeispiel Finanzamt

Gerade habe ich meinem Finanzamt einen Brief geschrieben. Der Anlass war ein Brief des Finanzamts mit dem Betreff: Übermittlung der Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Entrichtung der Umsatzsteuer-Vorauszahlungen. Hier der Wortlaut meines Briefes, der, nebenbei, die Größe meines Geschäfts erahnen lässt.

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit beantrage ich, mich von der Pflicht zu befreien, Umsatzsteuer-Voranmeldungen abzugeben und im Voraus zu bezahlen.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Jürgen Korff

P.S.: nebst Bitte um Beachtung meines Vorschlags zur Lösung des Problems der bürokratie-üblichen, aber umgangssprachwidrigen Häufungen von Substantiven und Genitiven unter besonderer Berücksichtigung der Substantive mit der Endung „–ung“! Sie hätten wahrscheinlich geschrieben: Antrag auf Befreiung von der Verpflichtung zur Übermittlung von Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Entrichtung von Umsatzsteuer-Vorauszahlungen… Püh!

***
Also, wie geht es? Was habe ich anders gemacht?

  • Ich habe die Ung-Wörter "Befreiung", "Übermittlung" und "Entrichtung" durch die Verben "befreien", "abzugeben" und "zu bezahlen" ersetzt.
  • Das Ung-Wort "Verpflichtung" habe ich durch das viel kürzere, ihm zugrunde liegende Substantiv "Pflicht" ersetzt. 

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Mit freundlichen Grüßen
Jens Jürgen Korff