Donnerstag, 20. Juni 2013

Wort der Woche (1): Maschenprotest

Gestern im Gespräch zum ersten Mal gehört, heute im Internet nachgesehen und beinahe nicht gefunden: das brandneue Wortspiel Maschenprotest. Gemeint sind gemeinsame Strick- und Häkel-Aktionen unter freiem Himmel, bei denen z. B. ein riesiger Teppich gegen Fluglärm entstand - so 2012 in Offenbach. In Bielefeld organisieren die Verteidiger des geschlossenen Freibads Gadderbaum einen Maschenprotest, um die Wiedereröffnung des Freibads durchzusetzen. - Doch das Phänomen gibt es schon etwas länger: Anstelle von Sprühlack-Graffiti verschönern anonyme (vermutlich überwiegend) Frauen öffentliche Denkmäler, Zäune, Laternen u. ä. mit bunten, gehäkelten oder gestrickten Hauben, Schals und Hosen. Wie heißt das eigentlich, wenn es kein Protest ist?

Die Antwort von Sabine Behle: Es heißt Guerilla-Knitting (Guerilla-Stricken) oder Strickismus. Das heißt: Letzteres ist wohl auch in der Regel als Protest gemeint.

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Jens Jürgen Korff